Es ist das hartnäckigste Gerücht am Heizungsmarkt: „Eine Wärmepumpe lohnt sich nur im super-gedämmten Neubau mit Fußbodenheizung. Im Altbau wird man arm oder friert.“ Als Ihr Fachhandwerksbetrieb hören wir diesen Satz fast täglich. Und wir können Ihnen versichern: In den allermeisten Fällen stimmt er nicht.
Die Technik hat sich in den letzten fünf Jahren rasant weiterentwickelt. Moderne Wärmepumpen (besonders solche mit dem Kältemittel Propan/R290) erreichen heute Vorlauftemperaturen von bis zu 70 Grad – ähnlich wie ein alter Gaskessel. Dennoch ist das Ziel natürlich Effizienz. Wir erklären Ihnen ehrlich, wann der Umstieg im Bestand sinnvoll ist und welche kleinen Maßnahmen oft reichen, um Ihr Haus „Wärmepumpen-ready“ zu machen.
Mythos Fußbodenheizung: Warum Heizkörper kein Problem sind
Um es klar zu sagen: Eine Fußbodenheizung ist optimal, aber absolut keine Pflicht. Entscheidend für die Effizienz der Wärmepumpe ist nicht die Art der Wärmeübertragung, sondern die sogenannte Vorlauftemperatur. Das ist die Temperatur, mit der das Wasser vom Keller in die Heizkörper fließt.
Je niedriger diese Temperatur ist, desto weniger Strom verbraucht die Pumpe. Alte Heizungen laufen oft mit 70 Grad, weil sie nie optimal eingestellt wurden. Oft reichen aber schon 50 oder 55 Grad völlig aus, um das Haus warm zu bekommen. Wenn Ihre alten Rippenheizkörper groß genug dimensioniert sind (was in Häusern der 70er/80er Jahre oft der Fall ist), funktionieren sie hervorragend mit einer Wärmepumpe. Reicht die Fläche nicht, tauschen wir einzelne Heizkörper einfach gegen moderne Hochleistungs-Heizkörper aus. Das ist wenig Aufwand mit großem Effekt.
Unser 4-Schritte-Check für Ihr Haus
Wir verkaufen Ihnen keine Anlage auf gut Glück. Um sicherzustellen, dass Sie später nicht über hohe Stromrechnungen klagen, prüfen wir Ihr Gebäude auf Herz und Nieren:
- Datenerfassung & Ist-Zustand: Wir schauen uns Ihre Verbrauchsabrechnungen der letzten Jahre an und prüfen den Dämmstandard von Fenstern, Dach und Fassade.
- Heizlastberechnung: Wir berechnen raumweise, wie viel Wärmeenergie benötigt wird. Das ist wichtig, damit die Wärmepumpe nicht überdimensioniert (zu teuer) oder unterdimensioniert (zu kalt) wird.
- Der hydraulische Abgleich: Wir berechnen, ob Ihre bestehenden Rohre und Pumpen das Wasser optimal verteilen. Ein hydraulisch abgeglichenes System spart bis zu 15 % Energie.
- Maßnahmen-Katalog: Sollte das Haus noch nicht ganz bereit sein, schlagen wir gezielte Einzelmaßnahmen vor (z.B. Tausch von 2-3 Heizkörpern oder Dämmung der Kellerdecke), um die Vorlauftemperatur zu senken.
Checkliste: Ist mein Haus geeignet?
Sie können schon vor unserem Termin einen ersten Selbst-Check machen. Wenn Sie die folgenden Punkte mehrheitlich mit „Ja“ beantworten können, stehen die Chancen für eine Wärmepumpe sehr gut:
- Der 55-Grad-Test: Können Sie an kalten Tagen die Vorlauftemperatur Ihrer alten Heizung auf 55 Grad begrenzen und es wird trotzdem warm im Wohnzimmer? (Probieren Sie es im nächsten Winter einfach aus!)
- Fenster-Status: Haben Sie bereits doppelt verglaste Fenster (meist ab Baujahr 1995 oder saniert)? Einfachverglasung ist ein No-Go für Wärmepumpen.
- Heizkörper-Größe: Haben Sie eher großflächige Heizkörper oder sehr kleine Nischen-Heizkörper? Große Flächen sind besser.
- Dach-Dämmung: Ist zumindest die oberste Geschossdecke oder das Dach gedämmt? Hier geht sonst die meiste Wärme verloren.
Keine Angst vor dem Altbau!
Technik schlägt Vorurteil. Viele unserer zufriedensten Kunden heizen Häuser aus den 80ern oder 90ern effizient mit Wärmepumpe.
Wollen Sie Gewissheit statt Gerüchte?
Vereinbaren Sie einen Termin für eine Bestandsaufnahme. Wir messen nach und sagen Ihnen ehrlich: "Ja, es passt" oder "Wir müssen erst noch dämmen". Transparenz ist unser oberstes Gebot.