Was kostet ein neues Bad?

„Was kostet eigentlich ein komplett neues Badezimmer?“ Das ist wohl die Frage, die uns in der Kundenberatung am häufigsten gestellt wird. Die ehrlichste Antwort darauf lautet zunächst: „Das kommt darauf an.“ Ein Bad zu sanieren ist vergleichbar mit dem Kauf eines Autos. Sie können einen soliden Kleinwagen kaufen, der Sie zuverlässig von A nach B bringt, oder eine Luxuslimousine mit Massage-Sitzen und Sonderlackierung. Beide haben vier Räder, aber der Preisunterschied ist enorm.

Als Ihr Fachbetrieb möchten wir Ihnen heute einen transparenten Einblick in die Kostenstruktur einer Badsanierung geben. Denn oft sehen Kunden im Baumarkt nur den Preis für ein Waschbecken, vergessen aber, dass eine professionelle Sanierung vor allem aus komplexer Handwerksleistung hinter der Wand, Abdichtung und Koordination besteht.

Orientierungshilfe: Die drei Preisklassen

Auch wenn jedes Bad ein Unikat ist, lassen sich Projekte erfahrungsgemäß in drei Kategorien einteilen. Bitte beachten Sie, dass dies Richtwerte für eine Komplettsanierung (inkl. Demontage, Fliesen, Sanitär, Elektro und Montage) für ein durchschnittliches Bad von ca. 6–8 qm sind:

Das Standardbad (ca. 20.000 – 28.000 €):
Hier steht Funktionalität im Vordergrund. Sie erhalten hochwertige Markenprodukte, klassische Formate bei den Fliesen und solide Armaturen. Ein zeitloses, langlebiges Bad ohne unnötigen Schnickschnack.

Das Komfortbad (ca. 28.000 – 40.000 €):
In dieser Klasse steigen Designanspruch und Bequemlichkeit. Wir sprechen hier oft von bodengleichen „Walk-In“-Duschen, großformatigen Fliesen (die aufwendiger zu verlegen sind), Unterputz-Armaturen, besseren Badmöbeln und vielleicht einer angepassten Lichtplanung.

Das Premium-/Wellnessbad (ab 40.000 €):
Hier sind nach oben kaum Grenzen gesetzt. Freistehende Wannen, Naturstein, Dusch-WCs, Dampfduschen, maßgefertigte Schreiner-Möbel und komplexe Beleuchtungskonzepte fallen in diese Kategorie.

Der Weg zum Festpreis: Unser Ablauf

Niemand kauft gerne die Katze im Sack. Deshalb arbeiten wir nicht mit groben Schätzungen, sondern mit genauer Planung. Damit Sie am Ende keine bösen Überraschungen auf der Rechnung finden, gehen wir in dieser Reihenfolge vor:

1. Vor-Ort-Termin: Wir messen den Raum exakt auf. Entscheidend ist hier oft nicht nur die Quadratmeterzahl, sondern der Zustand der Substanz: Müssen Leitungen erneuert werden? Wie ist der Untergrund beschaffen?
2. Bedarfsanalyse: Wer nutzt das Bad? Brauchen wir Barrierefreiheit für das Alter? Wird eher geduscht oder gebadet? Hier definieren wir Ihre Wünsche.
3. 3D-Planung & Bemusterung: Wir erstellen am Computer einen virtuellen Entwurf. Sie suchen sich Fliesen und Objekte in unserer Ausstellung oder beim Großhändler aus.
4. Detailliertes Angebot: Erst wenn wir genau wissen, welches Material verbaut wird und wie viel Arbeitszeit für Abriss, Rohinstallation, Fliesenlegen und Montage nötig ist, erhalten Sie ein verbindliches Angebot.

Checkliste: Die versteckten Kostentreiber

Viele Kunden wundern sich, warum Angebote unterschiedlich ausfallen. Oft liegt der Unterschied nicht im Preis der Badewanne, sondern im Aufwand drumherum. Diese Faktoren beeinflussen den Endpreis massiv:

• Raumgeometrie & Größe: Ein Raum mit vielen Ecken, Nischen oder Dachschrägen erhöht den Verschnitt bei Fliesen und den Arbeitsaufwand deutlich.
• Leitungsumbauten: Sollen Toilette oder Dusche an eine ganz andere Stelle im Raum versetzt werden? Das erfordert oft aufwendige Eingriffe in den Boden oder die Wände für neues Abwassergefälle.
• Fliesengröße: Sowohl sehr kleine Mosaike als auch riesige XXL-Fliesen sind deutlich aufwendiger zu verlegen als Standardformate (z.B. 30x60 cm).
• Elektronik & Licht: Ein einfacher Deckenanschluss ist Standard. Wollen Sie aber beleuchtete Nischen, Dimm-Funktionen oder Steckdosen in Spiegelschränken, muss der Elektriker umfangreicher arbeiten.
• Staubschutz & Entsorgung: Wir arbeiten mit Staubschutzwänden und übernehmen die fachgerechte Entsorgung des Bauschutts – ein Service, der Zeit und Geld kostet, aber Ihre Nerven schont.